Taiwan hat sich im weltweiten Ranking der Pressefreiheit des Jahres 2025 laut der Organisation „Reporter ohne Grenzen“ (RSF) eindrucksvoll verbessert und ist nun das ostasiatische Land mit der höchsten Pressefreiheit. Im internationalen Vergleich kletterte Taiwan auf Rang 24 – ein historischer Höchststand und ein deutliches Signal für die positive Entwicklung der Medienfreiheit im Land.
Taiwans Aufstieg ist trotz vereinzelter Vorfälle eine eindrucksvolle Erfolgsgeschichte stetigen Fortschritts: Lag das Land 2020 noch auf Platz 43, behauptete es diese Position im Folgejahr, bevor 2022 mit Rang 38 erstmals der Einzug in die Top 40 gelang. 2023 markierte mit Platz 35 einen weiteren wichtigen Meilenstein, 2024 folgte der Sprung auf Rang 27 – und 2025 schließlich die bislang beste Platzierung mit Platz 24: ein starkes Zeugnis für die kontinuierlich positive Entwicklung.
Diese Entwicklung hebt Taiwan nicht nur auf die weltweite Bühne, sondern auch an die Spitze Ostasiens. In einer Region, die häufig von staatlicher Kontrolle über Medien und eingeschränkter journalistischer Freiheit geprägt ist, stellt Taiwan eine seltene Ausnahme dar. Länder wie Japan (Platz 66), Südkorea (Platz 61) liegen im Vergleich deutlich hinter Taiwan. Die autoritär regierte Volksrepublik China liegt mit Platz 178 auf dem drittletzten Platz aller Länder. Hongkongs Pressefreiheit (Platz 140) hat sich in den letzten Jahren auch immer weiter verschlechtert – ein Umstand, der auf den zunehmenden Druck und Einfluss aus Peking zurückzuführen ist.
Die taiwanische Regierung begrüßte das neue Ranking als Anerkennung für die demokratischen Grundwerte des Landes und die Bedeutung unabhängiger Medien. Gleichzeitig wurde betont, dass die Verbesserung der Pressefreiheit ein kontinuierlicher Prozess ist, der auch in Zukunft gestärkt werden soll.
Trotz dieser Erfolge mahnt Reporter ohne Grenzen weiterhin zur Wachsamkeit. Auch in demokratischen Systemen könne die Medienfreiheit durch wirtschaftlichen Druck, Desinformation oder politische Einflussnahme gefährdet werden. In Taiwan bleibt daher die Stärkung des Journalismus und die Unterstützung unabhängiger Medien ein zentrales Thema der öffentlichen Debatte.
Taiwans Beispiel zeigt, dass Fortschritte in der Pressefreiheit auch in herausfordernden geopolitischen Lagen möglich sind. Während viele Nachbarn in Ostasien mit Einschränkungen, Repression oder Zensur konfrontiert sind, beweist Taiwan, dass Offenheit, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit nicht nur möglich, sondern auch wirksam sind.